Was wir sehen, wird nicht erst im Gehirn verarbeitet. Bereits in der Netzhaut sind zahlreiche verschiedene Zelltypen dafür verantwortlich, visuell Wahrgenommenes in seine Komponenten zu zerlegen und diese auf verschiedenen Kanälen an das Gehirn weiterzuleiten. Dabei spielen die sogenannten Bipolarzellen eine zentrale Rolle, denn sie verarbeiten die Reize aus den lichtempfindlichen Zellen des Auges als erstes. Ihre Arbeitsweise haben Tübinger Neurowissenschaftler nun in einer Studie detailliert untersucht, die im Fachmagazin Nature veröffentlicht wird, DOI: 10.1038/nature21394.In jeder Sekunde sehen, hören, spüren, riechen, schmecken wir, was um uns herum geschieht. Aber das Sehen prägt wohl am stärksten die Art und Weise, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen. Doch wie gelangen Informationen aus der Umwelt, die als Lichtmuster in unsere Augen projiziert werden, eigentlich in unser Gehirn …